Richtig essen bei Diabetes:
Darauf sollten Sie als Typ-2-Diabetes-Patient achten!
Spezielle Diäten, wie sie noch bis in die 90ger Jahre Diabetikern empfohlen wurden, gibt es heute in dieser Form nicht mehr. Hier haben Forscher und Ernährungswissenschaftler deutliche Fortschritte gemacht. Menschen mit Diabetes können sich inzwischen grundsätzlich an die bekannten Empfehlungen für eine gesunde Ernährung halten.
Zucker ist nicht mehr grundsätzlich tabu. Zwar sollten Diabetiker Süßigkeiten nur in Maßen essen, aber das gilt ja auch für Gesunde. Aber keine Regel ohne Ausnahme: Diabetiker, die zur Kontrolle der Blutzuckerspiegel auf eine Insulintherapie angewiesen sind, müssen diese in Abhängigkeit von der aufgenommenen Nahrung anpassen.
Ernährung für Gesunde und Diabetiker
6 Empfehlungen für eine gesunde und ausgewogene Ernährung
- Gemüse, Hülsenfrüchte, Obst und Vollkornprodukte sollten die Basis der Ernährung sein. Ihr Anteil sollte 45 bis 60 Prozent der Gesamtenergiezufuhr ausmachen.
- Halten Sie sich zurück bei Lebensmitteln mit hohem Fettgehalt wie Schokolade, Chips, Wurst und Käse.
- Essen Sie 1 bis 2 Mal in der Woche Fisch (bevorzugt fetter Fisch mit einem hohen Anteil an n-3-Fettsäuren).
- Bevorzugen Sie beim Fleisch magere Stücke und wählen Sie bei Milchprodukten, Joghurt und Käse die fettärmeren Varianten.
- Sparen Sie bei der Zubereitung an Fett und bevorzugen Sie Öle statt fester Fette.
- Trinken Sie bevorzugt Wasser. Ungeeignet sind Limonaden, Fruchtsaftgetränke und andere stark mit Zucker gesüßte Getränke.
Kohlenhydrate, Ballaststoffe und co. – das sollten Sie beachten
Kohlenhydrate – die Basis der Ernährung
Im Idealfall sollten Kohlehydrate zwischen 45 und 60 Prozent Ihrer täglichen Gesamtenergie liefern. Ideale Kohlenhydrat-Lieferanten sind Gemüse, Hülsenfrüchte und Getreideprodukte aus vollem Korn, da diese einen hohen Anteil an Ballaststoffen und einen niedrigen „glykämischen Index“ haben. Der glykämische Index (GI) ist nämlich ein Maß dafür, wie sich kohlenhydrathaltige Lebensmittel auf den Blutzuckerspiegel auswirken. Je niedriger der GI ist, desto langsamer steigt der Blutzucker nach dem Verzehr des Lebensmittels an.
Ballaststoffe haben viele Vorteile
Eine ballaststoffreiche Ernährung wirkt sich positiv auf den Blutzuckerspiegel aus: Zum einen bewirken Ballaststoffe, dass der Blutzuckerwert nach einer Mahlzeit nicht so stark ansteigt, zum anderen sind Ballaststoffe nahezu kalorienfrei. Sie sättigen und wirken sich auch günstig auf den Cholesterinspiegel aus. Zwischen 30 bis 40 Gramm Ballaststoffe sollten Diabetiker täglich zu sich nehmen, vor allem aus Vollkornprodukten, Gemüse und Obst.
Grundsätzlich am Fett sparen
Diabetes kann häufig auch mit Fettstoffwechselstörungen einhergehen. Wenn man früher bei der Diabetes-Kost fast nur auf Kohlenhydrate geachtet hatte, rückt heute auch der Fettanteil in den Fokus. Diabetiker und Menschen mit erhöhtem Cholesterinspiegel sollten deshalb ganz besonders auch den Fettverzehr im Blick haben.
Alkohol: Weniger ist mehr
Menschen mit Diabetes sollten in Sachen Alkohol zwei Dinge besonders beachten. Erstens liefert Alkohol reichlich Energie, also Kalorien. Für Übergewichtige kann das relevant sein. Und zweitens: Alkohol kann eine Unterzuckerung verursachen. Ein riskanter Alkoholkonsum sollte vermieden werden. Das sagt die Regel: Als vertretbar gelten für Frauen etwa 10 g Alkohol pro Tag. Bei Männern gilt der tägliche Konsum von 20 g Alkohol noch als akzeptabel. Aber Vorsicht, wenn Sie mit Insulin behandelt werden! In diesem Fall sollten Sie Alkohol nur zusammen mit einer kohlenhydrathaltigen Mahlzeit trinken, um einer Unterzuckerung vorzubeugen.
Auf gesunde Fette achten
Diabetes kann häufig auch mit Fettstoffwechselstörungen einhergehen. Wenn man früher bei der Diabetes-Kost fast nur auf Kohlenhydrate geachtet hatte, rückt heute auch der Fettanteil in den Fokus. Diabetiker und Menschen mit erhöhtem Cholesterinspiegel sollten deshalb ganz besonders auch den Fettverzehr im Blick haben.
Hierbei ist Fett aber nicht grundsätzlich zu verteufeln. Wichtig ist, auf gesunde Fette zu achten. Tauschen Sie gesättigte Fettsäuren durch mehrfach ungesättigte Fettsäuren aus und achten Sie auf eine erhöhte Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren. Ungesättigte Fettsäuren finden sich vor allem in Samen, Früchten, Nüssen und pflanzlichen Ölen sowie fetten Fischarten.
Blutzuckerkontrolle: Weniger Gewicht ist mehr
Auch das Körpergewicht hat einen erheblichen Effekt auf den Blutzuckerspiegel. „Zu viel auf der Waage“ kann dazu beitragen, dass die Insulinwirkung im Körper nachlässt. Umgekehrt kann eine Gewichtsabnahme einen positiven Effekt auf Insulinempfindlichkeit, Blutzuckerspiegel und andere Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck und Blutfette haben.
Das können Sie tun
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Ihrer Diabetesberaterin oder Diätassistentin besonders, wenn Sie Übergewicht haben. Sie können Ihnen helfen, einen Ernährungsplan zu erstellen, der auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt ist.
Natürlich stehen Ihnen aber auch unsere Mitarbeiter im Reha-aktiv Sanitätshaus für Fragen gern zur Verfügung!
Weitere Informationen finden Sie auch auf der Webseite des Bundeszentrum für Ernährung oder des Bundesgesundheitsministerium.
(Stand: 14.11.24)